Wir haben uns sehr gefreut, Teil des MBF:MASCHINENBAUFORUM GmbH - Pforzheim zu sein! Inspiriert von den beeindruckenden Präsentationen während der dreitägigen Veranstaltung, möchten wir die wichtigsten Erkenntnisse mit Ihnen teilen!
Tuesday, 10th of May
Risikomanagement ist ganzheitliches Lieferantenmanagement (TSM)
Prof. Dr.-Ing. Robert Dust, Internationales Technologietransfermanagement, bbw Hochschule für Technik und Wirtschaft
In seinem Vortrag erläuterte er das breite Spektrum der Risikoprävention und den geheimen Wunsch eines jeden Einkäufers, eine Kristallkugel zu haben, die einen realistischen Überblick über die Lieferanten-Einkäufer-Situation zeigt. Er verkündete, dass diese Kristallkugel nun unter dem Namen Total Supplier Management zu finden ist - nicht nur mit dem Fokus auf die Top 10 oder 50 Lieferanten, sondern mit einem anderen Blick auf das Thema:
Ein workflowbasiertes Kooperationsmodell zur standardisierten, bereichsübergreifenden und prozesskostenoptimierten Gestaltung und Steuerung des gesamten Partnernetzwerks.
Beschaffung als Eckpfeiler der Prozesse: Reibungsloser Materialfluss und Planungssicherheit
Alexander Bentele, Leiter Produktionsplanung, Liebherr Verzahntechnik GmbH und Dipl.-Math. Markus Günther, Produktmanager, Inform GmbH
Wir haben gelernt, dass Fehlteile schon in normalen Zeiten ein gegenseitiges Drama zwischen Einkauf und Produktion sind und sich in den letzten Monaten zu einem betrieblichen Ausnahmezustand entwickelt haben. Nichts stört die Prozesskette mehr als Lieferverzögerungen und der daraus resultierende Mehraufwand.
Liebherr hat sich schon lange vor der Pandemie für eine dynamische Bedarfsplanung entschieden: Realistische Termine werden mit den begrenzten Kapazitäten gespiegelt, fehlende Teile werden in einem Auftragsnetz visualisiert, gegengezeichnet und über Nacht den jeweiligen Einkäufern mit entsprechenden Kommentaren zur Verfügung gestellt. Die Vorteile sind Echtzeitanalysen, auftragsbezogene Eskalationen und eine Reduzierung der Ausfallzeiten durch Fehlteile, ganz zu schweigen von der Aufwandsreduzierung auf beiden Seiten der Schnittstelle.
Die Krise in der Krise: Überlebensstrategien bei Lieferengpässen, Learnings und Anpassungen der Beschaffungsstrategie
Ernst Kranert, Einkaufsleiter, Wolf GmbH / Centrotec SE
Ernst Kranert berichtete über die Erfahrungen des "Wirtschaftskrimis" und einige der Maßnahmen, die geholfen haben, die immer noch bestehende Ausnahmesituation zu meistern. Vor allem die Schaffung von mehr Transparenz, Verbesserung der Prognosen, Material- oder Produktumstellungen, Alternativen in der Logistik und das Umdenken in der Beschaffung.
Es scheint, als seien die Rohstoff- und Teileknappheit, die drastischen Logistikprobleme und die unkalkulierbaren Wartezeiten auf Container auf Kollisionskurs mit den heruntergefahrenen Lagerbeständen, der noch nie dagewesenen Nachfrage und den schwindelerregend hohen Rändern der einzelnen Volkswirtschaften gegangen. Ohne jede Vergleichbarkeit zu vergangenen Ereignissen wie dem Eyjafjallajökull in Island und dem Tsunami 2011 und deren Auswirkungen auf die Lieferkette und Transportwege.
Ein Preisradar für alle Einkaufsteile
Fabian Steeg, Einkaufsleiter, Atlas Copco IAS GmbH
Fabian Steeg erläuterte, dass Ersatzteile immer noch der größte Umsatzbringer im Service sind, aber die Vielfalt der Teile auf dem Markt, die online von Herstellern, Händlern, unabhängigen Dienstleistern und Piraten verkauft werden, zu einer unüberschaubaren Komplexität in Bezug auf Produkte und Preise führt. Einkaufsentscheidungen werden oft "quick and dirty" getroffen, weil der manuelle Aufwand für die Preisrecherche einfach zu hoch ist. Das Unternehmen hat eine innovative Lösung namens Markt-Pilot für die Beschaffung von Ersatzteilen mit Zugang zu über 1500 qualifizierten B2B-Läden implementiert, die ihnen hilft, diese Probleme zu lösen.
Wertanalyse vs. Materialknappheit
Sebastian Meindl, Geschäftsführer, Krehl & Partner
Er warf einen neuen Blick auf die Krise in der Lieferkette, indem er die Unternehmen aufforderte, negative Value Divers zu eliminieren, zu ersetzen oder zu reduzieren, indem sie Materialien austauschen oder die Funktion des Produkts ändern. Dies könnte sogar zu einer neuen Perspektive der Nachhaltigkeit führen und ein schöner Nebeneffekt sein.
Er hatte einige großartige Beispiele dafür, wie man das mit verschiedenen Arten von Unternehmen machen kann. Sprechen Sie ihn an, wenn Sie mehr erfahren möchten.
Und der Preis von Stahl? Zusammenfassung, Entwicklung und "go green"
Andreas Schneider, Stahlmarkt Consult
Einer der Nebeneffekte der COVID-Krise war die drastische Erhöhung des Stahlpreises, die Mitte 2021 ihren Höhepunkt erreichte. Auch wenn die Preise in der Zwischenzeit gesunken sind, liegen sie immer noch hoch über dem Preisniveau der Vergangenheit. Da Andreas die Stahlpreisentwicklung seit vielen Jahren verfolgt, erläuterte er detailliert die aktuellen und zukünftigen Preistreiber. Er ging auch auf die bevorstehenden großen Umwälzungen auf dem Weg zur Produktion von grünem" Stahl und der zukünftigen wettbewerbsfähigen Produktion in Europa ein.
Beschaffung 4.0 - ein Opfer von Corona?
Ein Expertenteam erstellt einen Masterplan für die Digitalisierung der Beschaffung
Armin Maes, Leiter Strategischer Einkauf, Elexis AG und EMG Automation GmbH
Er erläuterte, wie sie einen Blueprint erstellen, um das Potenzial für die Digitalisierung strategischer und operativer Beschaffungsprozesse zu validieren und konkrete Maßnahmen für die Umsetzung abzuleiten. Sie bilden den Grundstein für die Vision von Procurement 4.0 unter Berücksichtigung der individuellen Reifegrade und der globalen Unternehmensstrategie.
Es ist inspirierend zu sehen, dass Unternehmen, auch wenn sie noch mit täglichen Herausforderungen konfrontiert sind, sich auf die Digitalisierung von redundanten Prozessen konzentrieren, um mittel- und langfristig noch resilienter für kommende Herausforderungen zu werden.
Mittwoch, 11. Mai
Den Prozess von morgen gestalten - Grundlagen für die digitale Transformation
Angelika Bittner, Leiterin Analytics & Processes, SEW Eurodrive GmbH & Co. KG
Der Tag begann mit einem sehr aufschlussreichen Impulsvortrag mit anschließender Diskussion über die globale Einführung von SAP HANA. Dies geschah im Zusammenspiel von Bewährtem bewahren und mit dem Greenfield-Ansatz neue Prozesse von Grund auf zu schaffen, um einen nahtlosen End-to-End-Prozess inklusive des veränderten Managementprozesses in diesem ambitionierten Projekt zu haben.
Process Mining als Instrument zur Optimierung digitaler Prozesse
Isabelle Terrier, Beraterin Operational Excellence, Heidelberger Druckmaschinen
Sie erklärte, dass Process Mining an sich kein neues Konzept ist. Die Fähigkeiten der Lösungsanbieter haben in den letzten Jahren massiv zugenommen und erlauben es, Prozessabweichungen und -schleifen sowie Engpässe in Form einer Landschaft zu entdecken. Diese Chance erlaubt es, die Transparenz zu erhöhen, gezielte Verbesserungen einzuleiten und dieses Instrument als Erfolgskriterium zu nutzen. Anhand von eindrucksvollen Anwendungsbeispielen erläuterte sie, dass - sofern diese Technologie ernsthaft und strategisch eingesetzt wird - der Nutzen für die Beschaffungsfunktion sehr vielversprechend sein kann.
Stammdatenmanagement: Das Fundament der Digitalisierung
Manuel Keilich, Leiter IT SAP, Brückner Maschinenbau GmbH
Bernhard Wimmer, Leiter digitale Projekte Supply Chain, Brückner Maschinenbau GmbH
Brückner investierte viel Zeit in die Verwaltung der Stammdaten. Warum eigentlich?
Weil es ein extrem wichtiger Teil für die Digitalisierung der Beschaffung ist. Einige andere Unternehmen, die euphorisch auf die Digitalisierung zusteuerten, entdeckten zu spät die Bedeutung dieses Prozesses und wurden in ihren anderen ambitionierten Digitalisierungsinitiativen aufgehalten.
Sie erläuterten, wie sie den Prozess im Detail gestartet haben, welche Fragen von verschiedenen Stakeholdern beantwortet werden mussten und gaben dem Publikum gleichzeitig einen sehr aufschlussreichen Erfahrungsbericht und eine Handlungsempfehlung.
3D-Printing: Vom Hype zur Realität - und als alternative Quelle?
Chris Groger, Senior Manager Supply Chain Management, Carl Zeiss SMT GmbH
Additive Fertigung hat in den letzten Jahren einen Hype erlebt - die Medienberichterstattung hat jedoch in letzter Zeit abgenommen. Es war äußerst interessant, von Chris Grogers Erfahrungen mit diesem Thema zu erfahren und über das (noch) enorme Potenzial der Verwendung von Kunststoffen und Metallen für die additive Fertigung. Sicherlich hat auch diese Technologie (Effektivitäts-)Grenzen, aber es wurde deutlich, dass im Rahmen des Wertemanagements und der Entwicklung neuer Produkte oder Ersatzteile enorme Einsparpotenziale zu realisieren sind.
Der Supply Chain Act - und seine Umsetzung im Risikomanagement
Simon Jähnig, Mitbegründer, Integrity Next
Simon Jähnig erläuterte, wie sich Beschaffungsorganisationen mit den Anforderungen und rechtlichen Implikationen des Supply Chain Acts auseinandersetzen müssen und welche unterstützende Rolle moderne Technologie dabei einnehmen kann.
Die potenziell bedeutsame Auswirkung des Lieferkettengesetzes auf die Beschaffung besteht konkret darin, die Lieferkette ganzheitlich zu betrachten und die Menschenrechte zu berücksichtigen - gerade in Niedriglohnländern. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass bestehende Lieferantenbeziehungen in Frage gestellt oder verändert werden müssen. Dies könnte eventuell auch für Unternehmen mit einer geringeren Mitarbeiterzahl gelten - nur weil die Kunden dies verlangen.
Die Zukunft nach der Zukunft - und was wir von Einhörnern lernen können...
Dr. Marcus Schüller, Senior Partner Operations, Roland Berger GmbH
Für Beschaffungspraktiker scheint es keine Pause zu geben, aber Dr. Marcus Schüller erklärte, was Unternehmen der "Old Economy" von CPOs von Startups lernen können, die in kurzer Zeit ein enormes Wachstum erzielt haben: Einhörner
Die Beschaffung in erfolgreichen Startups erfordert eine оп-90 andere Arbeitskultur, die stark von einer hohen Geschwindigkeit technischer Innovationen und Veränderungen geprägt ist. Das gilt auch für die Beschaffung in vielen anderen produzierenden Unternehmen.
Er zitiert Alejandro Basterrechea, Head of Procurement Excellence bei Zalando, wie folgt: "Die Beschaffung schafft einen Mehrwert in allen Wachstumsphasen eines Start-ups - und sie muss entsprechend angepasst werden".
Wir sind dankbar und inspiriert von diesem positiven Ausblick.
Quelle: Maschinenbauforum, Tagungs- und Seminarprogramm
Risikomanagement ist ganzheitliches Lieferantenmanagement (TSM)
Prof. Dr.-Ing. Robert Dust, Internationales Technologietransfermanagement, bbw Hochschule für Technik und Wirtschaft
In seinem Vortrag erläuterte er das breite Spektrum der Risikoprävention und den geheimen Wunsch eines jeden Einkäufers, eine Kristallkugel zu haben, die einen realistischen Überblick über die Lieferanten-Einkäufer-Situation zeigt. Er verkündete, dass diese Kristallkugel nun unter dem Namen Total Supplier Management zu finden ist - nicht nur mit dem Fokus auf die Top 10 oder 50 Lieferanten, sondern mit einem anderen Blick auf das Thema:
Ein workflowbasiertes Kooperationsmodell zur standardisierten, bereichsübergreifenden und prozesskostenoptimierten Gestaltung und Steuerung des gesamten Partnernetzwerks.
Beschaffung als Eckpfeiler der Prozesse: Reibungsloser Materialfluss und Planungssicherheit
Alexander Bentele, Leiter Produktionsplanung, Liebherr Verzahntechnik GmbH und Dipl.-Math. Markus Günther, Produktmanager, Inform GmbH
Wir haben gelernt, dass Fehlteile schon in normalen Zeiten ein gegenseitiges Drama zwischen Einkauf und Produktion sind und sich in den letzten Monaten zu einem betrieblichen Ausnahmezustand entwickelt haben. Nichts stört die Prozesskette mehr als Lieferverzögerungen und der daraus resultierende Mehraufwand.
Liebherr hat sich schon lange vor der Pandemie für eine dynamische Bedarfsplanung entschieden: Realistische Termine werden mit den begrenzten Kapazitäten gespiegelt, fehlende Teile werden in einem Auftragsnetz visualisiert, gegengezeichnet und über Nacht den jeweiligen Einkäufern mit entsprechenden Kommentaren zur Verfügung gestellt. Die Vorteile sind Echtzeitanalysen, auftragsbezogene Eskalationen und eine Reduzierung der Ausfallzeiten durch Fehlteile, ganz zu schweigen von der Aufwandsreduzierung auf beiden Seiten der Schnittstelle.
Die Krise in der Krise: Überlebensstrategien bei Lieferengpässen, Learnings und Anpassungen der Beschaffungsstrategie
Ernst Kranert, Einkaufsleiter, Wolf GmbH / Centrotec SE
Ernst Kranert berichtete über die Erfahrungen des "Wirtschaftskrimis" und einige der Maßnahmen, die geholfen haben, die immer noch bestehende Ausnahmesituation zu meistern. Vor allem die Schaffung von mehr Transparenz, Verbesserung der Prognosen, Material- oder Produktumstellungen, Alternativen in der Logistik und das Umdenken in der Beschaffung.
Es scheint, als seien die Rohstoff- und Teileknappheit, die drastischen Logistikprobleme und die unkalkulierbaren Wartezeiten auf Container auf Kollisionskurs mit den heruntergefahrenen Lagerbeständen, der noch nie dagewesenen Nachfrage und den schwindelerregend hohen Rändern der einzelnen Volkswirtschaften gegangen. Ohne jede Vergleichbarkeit zu vergangenen Ereignissen wie dem Eyjafjallajökull in Island und dem Tsunami 2011 und deren Auswirkungen auf die Lieferkette und Transportwege.
Ein Preisradar für alle Einkaufsteile
Fabian Steeg, Einkaufsleiter, Atlas Copco IAS GmbH
Fabian Steeg erläuterte, dass Ersatzteile immer noch der größte Umsatzbringer im Service sind, aber die Vielfalt der Teile auf dem Markt, die online von Herstellern, Händlern, unabhängigen Dienstleistern und Piraten verkauft werden, zu einer unüberschaubaren Komplexität in Bezug auf Produkte und Preise führt. Einkaufsentscheidungen werden oft "quick and dirty" getroffen, weil der manuelle Aufwand für die Preisrecherche einfach zu hoch ist. Das Unternehmen hat eine innovative Lösung namens Markt-Pilot für die Beschaffung von Ersatzteilen mit Zugang zu über 1500 qualifizierten B2B-Läden implementiert, die ihnen hilft, diese Probleme zu lösen.
Wertanalyse vs. Materialknappheit
Sebastian Meindl, Geschäftsführer, Krehl & Partner
Er warf einen neuen Blick auf die Krise in der Lieferkette, indem er die Unternehmen aufforderte, negative Value Divers zu eliminieren, zu ersetzen oder zu reduzieren, indem sie Materialien austauschen oder die Funktion des Produkts ändern. Dies könnte sogar zu einer neuen Perspektive der Nachhaltigkeit führen und ein schöner Nebeneffekt sein.
Er hatte einige großartige Beispiele dafür, wie man das mit verschiedenen Arten von Unternehmen machen kann. Sprechen Sie ihn an, wenn Sie mehr erfahren möchten.
Und der Preis von Stahl? Zusammenfassung, Entwicklung und "go green"
Andreas Schneider, Stahlmarkt Consult
Einer der Nebeneffekte der COVID-Krise war die drastische Erhöhung des Stahlpreises, die Mitte 2021 ihren Höhepunkt erreichte. Auch wenn die Preise in der Zwischenzeit gesunken sind, liegen sie immer noch hoch über dem Preisniveau der Vergangenheit. Da Andreas die Stahlpreisentwicklung seit vielen Jahren verfolgt, erläuterte er detailliert die aktuellen und zukünftigen Preistreiber. Er ging auch auf die bevorstehenden großen Umwälzungen auf dem Weg zur Produktion von grünem" Stahl und der zukünftigen wettbewerbsfähigen Produktion in Europa ein.
Beschaffung 4.0 - ein Opfer von Corona?
Ein Expertenteam erstellt einen Masterplan für die Digitalisierung der Beschaffung
Armin Maes, Leiter Strategischer Einkauf, Elexis AG und EMG Automation GmbH
Er erläuterte, wie sie einen Blueprint erstellen, um das Potenzial für die Digitalisierung strategischer und operativer Beschaffungsprozesse zu validieren und konkrete Maßnahmen für die Umsetzung abzuleiten. Sie bilden den Grundstein für die Vision von Procurement 4.0 unter Berücksichtigung der individuellen Reifegrade und der globalen Unternehmensstrategie.
Es ist inspirierend zu sehen, dass Unternehmen, auch wenn sie noch mit täglichen Herausforderungen konfrontiert sind, sich auf die Digitalisierung von redundanten Prozessen konzentrieren, um mittel- und langfristig noch resilienter für kommende Herausforderungen zu werden.
Mittwoch, 11. Mai
Den Prozess von morgen gestalten - Grundlagen für die digitale Transformation
Angelika Bittner, Leiterin Analytics & Processes, SEW Eurodrive GmbH & Co. KG
Der Tag begann mit einem sehr aufschlussreichen Impulsvortrag mit anschließender Diskussion über die globale Einführung von SAP HANA. Dies geschah im Zusammenspiel von Bewährtem bewahren und mit dem Greenfield-Ansatz neue Prozesse von Grund auf zu schaffen, um einen nahtlosen End-to-End-Prozess inklusive des veränderten Managementprozesses in diesem ambitionierten Projekt zu haben.
Process Mining als Instrument zur Optimierung digitaler Prozesse
Isabelle Terrier, Beraterin Operational Excellence, Heidelberger Druckmaschinen
Sie erklärte, dass Process Mining an sich kein neues Konzept ist. Die Fähigkeiten der Lösungsanbieter haben in den letzten Jahren massiv zugenommen und erlauben es, Prozessabweichungen und -schleifen sowie Engpässe in Form einer Landschaft zu entdecken. Diese Chance erlaubt es, die Transparenz zu erhöhen, gezielte Verbesserungen einzuleiten und dieses Instrument als Erfolgskriterium zu nutzen. Anhand von eindrucksvollen Anwendungsbeispielen erläuterte sie, dass - sofern diese Technologie ernsthaft und strategisch eingesetzt wird - der Nutzen für die Beschaffungsfunktion sehr vielversprechend sein kann.
Stammdatenmanagement: Das Fundament der Digitalisierung
Manuel Keilich, Leiter IT SAP, Brückner Maschinenbau GmbH
Bernhard Wimmer, Leiter digitale Projekte Supply Chain, Brückner Maschinenbau GmbH
Brückner investierte viel Zeit in die Verwaltung der Stammdaten. Warum eigentlich?
Weil es ein extrem wichtiger Teil für die Digitalisierung der Beschaffung ist. Einige andere Unternehmen, die euphorisch auf die Digitalisierung zusteuerten, entdeckten zu spät die Bedeutung dieses Prozesses und wurden in ihren anderen ambitionierten Digitalisierungsinitiativen aufgehalten.
Sie erläuterten, wie sie den Prozess im Detail gestartet haben, welche Fragen von verschiedenen Stakeholdern beantwortet werden mussten und gaben dem Publikum gleichzeitig einen sehr aufschlussreichen Erfahrungsbericht und eine Handlungsempfehlung.
3D-Printing: Vom Hype zur Realität - und als alternative Quelle?
Chris Groger, Senior Manager Supply Chain Management, Carl Zeiss SMT GmbH
Additive Fertigung hat in den letzten Jahren einen Hype erlebt - die Medienberichterstattung hat jedoch in letzter Zeit abgenommen. Es war äußerst interessant, von Chris Grogers Erfahrungen mit diesem Thema zu erfahren und über das (noch) enorme Potenzial der Verwendung von Kunststoffen und Metallen für die additive Fertigung. Sicherlich hat auch diese Technologie (Effektivitäts-)Grenzen, aber es wurde deutlich, dass im Rahmen des Wertemanagements und der Entwicklung neuer Produkte oder Ersatzteile enorme Einsparpotenziale zu realisieren sind.
Der Supply Chain Act - und seine Umsetzung im Risikomanagement
Simon Jähnig, Mitbegründer, Integrity Next
Simon Jähnig erläuterte, wie sich Beschaffungsorganisationen mit den Anforderungen und rechtlichen Implikationen des Supply Chain Acts auseinandersetzen müssen und welche unterstützende Rolle moderne Technologie dabei einnehmen kann.
Die potenziell bedeutsame Auswirkung des Lieferkettengesetzes auf die Beschaffung besteht konkret darin, die Lieferkette ganzheitlich zu betrachten und die Menschenrechte zu berücksichtigen - gerade in Niedriglohnländern. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass bestehende Lieferantenbeziehungen in Frage gestellt oder verändert werden müssen. Dies könnte eventuell auch für Unternehmen mit einer geringeren Mitarbeiterzahl gelten - nur weil die Kunden dies verlangen.
Die Zukunft nach der Zukunft - und was wir von Einhörnern lernen können...
Dr. Marcus Schüller, Senior Partner Operations, Roland Berger GmbH
Für Beschaffungspraktiker scheint es keine Pause zu geben, aber Dr. Marcus Schüller erklärte, was Unternehmen der "Old Economy" von CPOs von Startups lernen können, die in kurzer Zeit ein enormes Wachstum erzielt haben: Einhörner
Die Beschaffung in erfolgreichen Startups erfordert eine оп-90 andere Arbeitskultur, die stark von einer hohen Geschwindigkeit technischer Innovationen und Veränderungen geprägt ist. Das gilt auch für die Beschaffung in vielen anderen produzierenden Unternehmen.
Er zitiert Alejandro Basterrechea, Head of Procurement Excellence bei Zalando, wie folgt: "Die Beschaffung schafft einen Mehrwert in allen Wachstumsphasen eines Start-ups - und sie muss entsprechend angepasst werden".
Wir sind dankbar und inspiriert von diesem positiven Ausblick.
Quelle: Maschinenbauforum, Tagungs- und Seminarprogramm